Am Jokijärvi (järvi = finn. See) im finnischen Lappland, wo wir unsere Sommerferien verbringen, gibt es keine Honigbienen. Dies, obwohl Trachtpflanzen wie Heidelbeere, das schmalblättrige Weidenröschen oder auch die Besenheide im Überfluss vorhanden sind. Die Bestäubung der Blüten übernehmen hier die Hummeln.
Grund für die Abwesenheit der Honigbienen sind die hier herrschenden subarktischen Klimabedingungen. Der Jokijärvi liegt auf 65° 34′ nördlicher Breite, d.h. nur einen Breitengrad südlich des nördlichen Polarkreises. Nur im Monat Juli bewegen sich die Minimaltemperaturen hier über 10° C, während die durchschnittliche Maximaltemperatur gerade mal 21° C erreicht.
Während die Honigbienen erst bei Aussentemperaturen ab ca. 10° C aktiv werden, fliegen Hummeln auch bei Temperaturen von unter 10 Grad aus. Diese Eigenschaft macht Hummeln unter den hier herrschenden Umständen zu zuverlässigeren Bestäubern. Der natürliche Selektionsvorteil liegt auf ihrer Seite.