Honig ist der süsse Stoff, den die Bienen erzeugen, indem sie gesammelten Nektar und Honigtau durch körpereigene Stoffe bereichern, in ihrem Körper verändern, in Waben speichern, trocknen und reifen lassen. Er kann flüssig, dickflüssig oder kristallin sein. Den Honig braucht die Biene vor allem als Energielieferant in ihren Vorratskammern für den Winter. Ausserdem wird er in Verbindung mit Pollen als Bienenbrot an die älteren Larven und die Drohnen verfüttert. Die Nektarsammlerin selbst verbraucht während ihrer Flüge nur wenig – etwa zehn Prozent – des Nektars, den sie durch ihren Rüssel in die Honigblase saugt.
Je nach Sorte enthält Honig zu etwa 80 Prozent verschiedene Zuckerarten – insbesondere die Einfachzucker Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker). Dabei gilt die Glukose als Lieferant schneller Energie, Fruktose und die diversen enthaltenen Mehrfachzucker sorgen über einen längeren Zeitraum hinweg für Energie. Neben den Zuckern darf Bienenhonig nach Gesetz bis zu 21 Prozent Wasser enthalten – Siegelhonig maximal nur 18.5 % Wasser (Goldenes Honig-Qualitätssiegel). Verbleiben noch 2 bis 5 Prozent andere Inhaltsstoffe: Aminosäuren, Eiweisse, Inhibine (keimhemmende Stoffe), Vitamine, Mineralstoffe, einige organische Säuren sowie geringe Mengen von Pollen und Bienenwachs.
Jeder Honig ist einzigartig. Keine Ernte gleicht hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe, ihres Geschmacks oder ihrer Farbe der vorherigen und der folgenden. Denn vor allem die Tracht eines Bienenjahres bestimmt den Honig – sie ist nie identisch mit der anderer Jahre. Dennoch lässt sich Honig klassifizieren: Generell unterscheidet man Nektar- und Honigtauhonige und diese nochmal nach Honigsorten, das heisst nach der vorwiegenden Trachtpflanze. Die Bienen fliegen eine Massentracht an und der Honig besteht überwiegend aus dieser einen Trachtquelle. Beispiele hierfür sind Rapshonig, Kastanienenhonig, Lindenblütenhonig oder Löwenzahnhonig.
Schon beim Betrachten werden die Unterschiede verschiedener Honige offensichtlich. Die Farbe reicht von milchig-weiss über helle und dunkle Gelbtöne und zitronengelb bis hin zu einem dunklen Grünbraun. Manche Honige sind flüssig, andere fest. Das hängt vom Zucker ab: Je mehr Glukose ein Honig enthält, desto schneller kristallisiert er. Überwiegt die Fruktose, so bleibt er länger flüssig. Jeder naturbelassene Honig kristallisiert jedoch irgendwann.
Rund 60’000 Ausflüge, während derer die Bienen etwa drei bis fünf Millionen Blüten anfliegen, sind nötig, um den Nektar für ein Kilogramm Honig zu sammeln.
Weiterführende Literatur
- Lagerung, Kristallisation und Verflüssigung des Honigs, Stefan Bogdanov. Schweizerisches Zentrum für Bienenforschung. 1999. (PDF, 100 KB)
- Schweizer Sortenhonige, Stefan Bogdanov, Katharina Bieri. ALP forum (23). 2005. (PDF, 1378 KB)
- Schweizerische Sortenhonige: Ernte und sensorische Eigenschaften, Stefan Bogdanov. Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP, Zentrum für Bienenforschung. 2005. (PDF, 56 KB)