Dieses Jahr möchte ich meine Völker ohne den Einsatz von Ameisensäure führen. Ameisensäure wird zur Bekämpfung der Varroamilbe eingesetzt. Vorteil der Ameisensäurebehandlung ist, dass diese effektiv in die verdeckelte Brut wirkt, wo sich die Milbe fortpflanzt. Nachteil ihres Einsatzes ist die Schädigung von Bienen und Königinnen.
Eine alternative Möglichkeit der Bekämpfung der Varroamilbe mit reduziertem Medikamenteneinsatz ist, bei den Völkern einen künstlichen Brutstopp herbeizuführen und diese dann im brutfreien Zustand mit der milderen Oxalsäure zu behandeln. Oxalsäure wirkt als “Kontaktgift” lediglich auf Varroamilben, welche sich in ihrer “phoretischen”, d.h. nicht fortpflanzenden Phase auf den Bienen aufhalten, jedoch nicht in die verdeckelten Brutzellen.
Die Königin wird für die nächsten 24 Tage im Isolator abgesperrt. Danach kann das Volk mit einer Oxalsäure-Sprühbehandlung “sanft” gegen die Varroamilbe behandelt werden.
Um den künstlichen Brutstopp zu erreichen, habe ich so genannte Königinnenisolatoren nach Vorlage von Ralf Alles gebaut. Dabei gilt es, die Königinnen aus den Völkern zu fangen und sie für 24 Tage in diesen Isolatoren zu käfigen. Nach 24 Tagen (= Entwicklungszeit eines Drohns) sind die Völker sicher brutfrei und können mit Oxalsäure (Sprühbehandlung) effektiv gegen die Varroamilbe behandelt werden. Die Königin wird dann “befreit” und entweder dem Volk zurückgegeben oder bei Bedarf mit einer neuen jungen Königin ersetzt.
Idealerweise wird der künstliche Brutstopp etwa drei Wochen vor dem erwarteten Trachtende eingeleitet. So bleibt die Trachtstärke der Völker erhalten, wenn nicht gar gesteigert. Zu beachten ist zudem, standweise vorzugehen, d.h. sämtliche Völker eines Bienenstandes gleich zu behandeln.
Mal schauen, wie es funktioniert.